Kategorie: Inspiration

Book Review: Making Books

Heute möchte ich euch noch ein Buch über das Buchbinden ans Herz legen: Making Books von dem Simon Goode und Ira Yonemura. Die beiden bilden zusammen das London Center for Book Arts, ein toller Ort mit einem wechselnden Angebot an Workshops. Der Instagram Stream ist immer sehr inspirierend.

Was mir an dem Buch gut gefällt sind die schönen Fotos. Sie bebildern sehr anschaulich die einzelnen Arbeitsschritte und machten mir gleich Lust auf das Bücher machen. Allein die Werkzeuge sehen schon toll aus. Die Projekte reichen von der einfachen Drei-Loch-Fadenbindung über das Akkordeonbuch bis hin zum etwas komplexeren „French Link Stich“. Da das Buch auf englisch geschrieben ist, weiß ich die genaue deutsche Bezeichnung für diesen Knoten leider nicht. Ansonsten kann man die Arbeitsanweisungen auch als Nicht-Brite gut verstehen, da es am Ende des Buches noch ein Glossar gibt, das spezielle Fachwörter erklärt.

Was ich mag ist, dass die gezeigten Arbeiten vor allem durch ihre besonderen Farbkombinationen glänzen und schön schlicht gehalten sind.
Erschienen ist das Buch bei Pavilionbooks und kostet 20 Pfund.


As soon as I found out about this book I ordered my copy. It’s written by Simon Goode and Ira Yonemura, the founders of the London Center for Books Arts, an open access studio that hosts workshops. Their instagram stream is quite an inspiration.


What I very like about this book is the photography. The tools, books and papers are just beautiful and the instructions are very well pictured. The book covers sewing a simple three hole journal up to the more complex french link stich binding. You also learn how to make an accordion fold and how to bind a hard cover book. To me the projects in the book stand out through their simplicity and their beautiful combinations of colored paper.
Making Books is published by pavilionbooks.

(printing at home) Katja Rub

Heute starte ich eine Interview Serie mit Kreativen, die ihr Druckstudio zu Hause eingerichtet haben. Ich selbst möchte nämlich meine Adana in Zukunft zu Hause aufstellen um den Arbeitsweg zum Studio und zurück zu sparen. Ich mache mir etwas Sorgen, dass ich nicht das ganze Material und das Papier und die Farben und so weiter zu Hause unterbringen kann. In den nächsten Wochen werdet ihr hier hin und wieder ein Interview finden. Heute frage ich Katja Rub, wie sie das mit dem Drucken macht.

Getting to and from my studio everyday eats up time I want to save. I am planning to bring my Adana home and have a little printing corner here. But I’ve no extra space and need to move everything in our living room. So I started to ask other creatives how their home print studio look like and what constrains they set on equipment and material. Today I have Katja Rub on the blog who does linocuts.

Hallo Katja,
beschreib einmal kurz wer du bist, was du machst und in welcher Technik du druckst.

Ich bin freiberufliche Grafikdesignerin und lebe mit meinen beiden Kindern in Leipzig. Neben den Auftragsarbeiten, bei denen ich vor allem digital arbeite, mache ich Illustrationen, die in einer Mischung aus analogen und digitalen Techniken entstehen. Zudem mache ich Linoldrucke – diese dann natürlich vollständig per Hand. Somit habe ich einen guten Ausgleich zum ständigen Vor-dem-Computer-sitzen.

Wo arbeitest du und ist es ein temporärer Arbeitsplatz oder ein eigener Raum?

Ein eigener Raum wäre ein Traum, ist aber leider momentan nicht möglich. Ich habe verschiedene Orte, an denen ich arbeite. Für die Vorarbeit, also die Skizzen, nutze ich meinen großen Schreibtisch. Dann habe ich eine kleine Arbeitsecke mit Tisch, an denen ich die Probe- und Handabzüge machen kann. Und die Auflagen drucke ich an einer alten Wäschemangel, die im Schlafzimmer steht. Also sind meine Arbeitsplätze in der ganzen Wohnung verteilt.

Welches Equipment brauchst du zum Drucken und wo bewahrst du es auf?
Zum Linoldrucken braucht man ja zum Glück nicht so viel Equipment. Natürlich Linoleum, Farben und Schnitzmesser. Diese sind in meinem Arbeitsbereich in der Wohnung in Regalen bzw. kleinen Schubladenschränken untergebracht.

Zum Druck selbst reicht oft auch ein Handreiber und Löffel. Als Druckerpresse nutze ich eine die alte Wäschemangel – mit dicker Pappe und Druckfilz funktioniert diese ganz gut.

Wie läuft so ein Schaffensprozess bei dir ab; druckst du spontan oder planst du Drucksessions und wieviel Zeit verbringst du dann mit dem Drucken. Brauchen die Drucke lange zum Trocknen?

Wenn ich eine neue Idee für einen Linoldruck umgesetzt habe, braucht es meist ein paar Probeabzüge, nach denen ich dann noch einmal kleine Änderungen einarbeite. Meist möchte ich dann die Auflage bzw. Teilauflage (ich überlege mir vorher die Höhe, drucke aber nicht alle auf einmal – einfach aus Platzgründen) am nächsten Tag drucken. 

Wenn beide Kinder außer Haus sind, habe ich einige Stunden Zeit, um gegebenenfalls auch mehrfarbige Drucke zu schaffen. Die Farben brauchen nicht so lange zum Trocknen und da ich sie meist auf dem großen Bett trocknen lasse, kann ich sie abends aufeinander stapeln und habe das Bett wieder frei

Wo und wie bewahrst du deine fertigen Drucke auf ?

Meine Drucke sind zwischen 18 x 24 cm bis zum A3-Format groß – also noch gut lagerbar. Ich schlage die einzelnen Auflagen in Seidenpapier ein und lagere sie in Mappen in meinem Grafikschrank.

Ich sammle ja gern Papier u. ä. und habe viel Material, das ich wahrscheinlich doch nie benutze. Sammelst du auch viel Material oder beschränkst du dich darin? Und wenn ja, was sind deine Kriterien?

Ich versuche mich zu beschränken, aber natürlich ist auch bei mir sämtlicher Platz unterm Sofa oder den Betten mit Papieren etc. belegt. Was bei mir zudem noch dazukommt, ist ein alter Letternschrank, von dem viele Schubladen gefüllt sind mit Bleilettern. Mangels einer geeigneten Druckpresse, kann ich diese jedoch im Moment nur „stempelartig“ benutzen.

Schmeißt du auch (regelmäßig) mal Drucke oder Papier weg oder wie trennst du dich von deinem Material?

Zwangsläufig:, Wenn einfach kein Platz mehr da ist, finden große Wegwerf-Aktionen statt. Es ist ja oft so, dass ich den Verschnitt, der übrig bleibt, erst einmal sammele, mit dem Gedanken, es dann später, für irgendein kleineres Projekt zu benutzen – vielleicht Anhänger oder kleinformatige Sachen. Wenn dann aber Jahre ins Land gehen und nichts damit passiert, werfe ich es aber auch weg – aber erst dann, also wenn Punkt eins aktuell wird die Wohnung überquillt …

Wie finden deine Familienmitglieder das Drucken zu Hause? Haben sie vielleicht sogar daran teil?

Meine Kinder mögen, dass ich zu Hause drucke, geben mir ihre ehrliche Kritik und schnitzen (zwar selten) eine eigene Matrize, die sie dann auch drucken.

Foto: Antje Braga Photography

Herzlichen Dank Katja! Wo finden wir dich online und können wir deine Drucke online kaufen?

Ich habe eine Internetseite: www.katja-rub.de 

Von den Social-Media-Plattformen nutze ich am liebsten und somit ausgiebigsten instagram, dort findet Ihr mich unter www.instagram.com/_katjarub_

Zu kaufen gibt es die meisten Linoldrucke und Illustrationen in meinem etsy-Shop  

Außerdem bin ich ab und zu auf Märkten in Leipzig anzutreffen.Vom 15. November bis 15. Dezember stelle ich einige Arbeiten im Café Bubu aus.

Book Review: Bunte Buecher

Ich gestehe: Noch immer habe ich keine Doppelseite für mein Buchprojekt gesetzt oder gedruckt. Ich hab mich bereits in der Recherche der Buchbindetechniken verzettelt. Aber das ist okay.

Es gibt ziemlich schöne Bücher über das Bücher machen. Heute zeige ich Euch ein Buch aus dem Haupt Verlag, das gerade erschienen ist und das es zur Zeit auch auf dem Blog des Haupt Verlags zu gewinnen gibt!

Es heißt Bunte Bücher und Michaela Müller vom Blog Müllerin Art hat es geschrieben. Es zeigt so ziemlich genau das, womit Michaela ihre Leser und Workshop Teilnehmer begeistert: Muster entwickeln, Papiere bedrucken und daraus tolle Bücher machen.

Das Buchbinden beschränkte sich bei mir bislang auf eine einfache Drei-Loch Fadenheftung, die geht schnell und ist nicht kompliziert. Aber durch das Buch Bunte Bücher hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich hab mich an die koptische Bindung gewagt.

Solche offenen Buchrücken sind einfach hübsch. Außerdem mag ich, dass sich das Buch flach auffalten lässt und man dadurch gut hineinschreiben kann.

Für meine erste koptische Bindung habe ich einfaches Büropapier für die Innenseiten benutzt und ein paar Drucke für Vorder- und Rückseite herausgesucht, die meine Praktikantin Tamara mal vor langer Zeit gemacht hat.

Die einzelnen Lagen des Buches (ich habe 4 Lagen zu je 5 Blättern) werden mit einer Ahle vorgestochen und dann Schritt für Schritt zusammengeheftet. Dafür hab ich mir eine gebogene Schuster- oder Sattlernadel besorgt, wie Michaela in ihrem Buch empfiehlt. Guter Tipp.

Außerdem schreibt sie man nehme am besten gewachsten Heftzwirn oder ziehe den Faden selbst durch Bienenwachs damit er sich besser heften lässt. Hab ich vergessen. Und gleich bereut.

Es gibt ziemlich viele Tipps und Bezugsquellen in „Bunte Bücher“ so dass ich noch ein wenig online shoppen werde um mein nächstes Buch mit buntem Zwirn zu heften.

Neben dem Kapitel über die koptische Bindung finde ich aus das Thema Siebdruck mit Papierschablonen und Stoffbezogene Bücher sehr spannend.

Insgesamt gibt es in dem 192 Seiten starken Buch 10 Kapitel. Jedes Kapitel stellt eine andere Musterentwicklung, eine andere Drucktechnik und eine andere Bindung vor.

Das ist wirklich viel Information, die aber gut zu lesen und auch für ungeübte Einsteiger verständlich formuliert ist. So warten 10 verschiedene Projekte darauf ausprobiert zu werden.

Bunte Bücher: Muster gestalten, Einbände drucken, Bücher binden
Michaela Müller
192 Seiten, Haupt Verlag, 2017

ps: es läuft gerade eine Blogparade zum Erscheinen dieses Buches und ihr findet weitere Beiträge bei
SWIG, lalala Pachtwork und ab 28.09.2017 manos welt, 03.10.2017 Ynas design, 05.10.2017 Art van Mil, 10.10.2017 Miss Red Fox, 12.10.2017 daily perfect moment, 17.10.2017 Nahtlust, 19.10.2017 Herzfrisch ; und es gibt 10 Exemplare von Bunte Bücher hier zu gewinnen.

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I am practising coptic binding. And got lost in so many books about bookbinding. I’ll share some of my projects and a few inspirational books here. 

Bücher selbst machen – make books!

Im März war ich auf der Buchmesse in Leipzig und saß mit einem Kaffee und schwirrendem Kopf in Halle 3 nahe der Ausstellung der Stiftung Buchkunst. Das ist ein Wettbewerb sehr hübscher, besonders gefertigter und toll gestalteter Bücher egal welchen Themas. Das schönste Buch wird durch eine Jury prämiert. Aber darum geht es hier gar nicht.

Ich habe dort mal wieder gemerkt welche Anziehungskraft ein gut gestaltetes Buch auf mich und auf viele andere Menschen und speziell Grafikdesigner hat. Das fängt beim Kochbuch an und hört auch beim Kinderbuch nicht auf.

Ich saß also in dieser Halle für Buchkunst und Druckgrafik und frage mich: „Wieso habe ich eigentlich noch nie ein Buch gedruckt?“ Ich bin irgendwie nur bis zu den Grußkarten gekommen.

Mit meinen drei verschiedenen Druckpressen, dem Bleisatz, etwas Farbe und Papier habe ich prinzipiell doch eine gute Ausgangsposition um meine eigenen Bücher zu produzieren. Klar ist es total aufwendig ein Buch im Buchdruck zu realisieren.

Wie lange soll das wohl dauern und was würde das dann kosten? Eigentlich eine Schnapsidee. Aber wenn man den Gedanken mal weiter spinnt, kommt man vielleicht auf die ein oder andere Idee, die sich umsetzen lässt:

Ich meine Bücher mit wenig Text und viel Weißraum. Bücher mit verschiedenen Papieren. Bücher die man gern anschaut, aufhebt und weiter schenkt. Und solche, in die man etwas hineinschreibt.

Bei dem Gedanken bin ich nun hängen geblieben. Also fange ich mal mit den Leer-Büchern an, also solche in die man etwas hineinschreibt. Dafür brauche ich nur das Layout für eine Doppelseite, die ich dann mehrfach drucke.

Das bedeutet meine Handsatz Arbeit hält sich in Grenzen. Solche Bücher könnten zum Beispiel Reise-Tagebücher sein, Rezeptbücher, Baby-Tagebücher und jede Art von Kalender oder Planer wo man das Datum selbst einträgt.

In solchen Leer-Büchern kann ich Linien und Rahmen zum Gestalten verwenden, was ich sehr gern mache. Ich kann mittendrin die Papierfarbe ändern um das Buch optisch in Kapitel einzuteilen. Oder die Druckfarbe von hell nach dunkel gehen lassen um Spannung ins Buch zu bringen. Dafür muß ich nicht einmal die gesetzte Form anfassen oder verändern.

Mit den Linien oder Rahmen lassen sich auch Raster oder Muster für die Notizbuch Seiten drucken. Solche Muster können auch aus Punkten bestehen, aus Satzzeichen, aus verschiedenen Buchstaben wie O’s oder X’s und so weiter. Ich muss jetzt mein Notizbuch herausholen und dort meine Ideen weiter spinnen. Mal schauen, wie schnell aus einem selbst gedruckten Buch etwas wird.

Vielleicht lege ich mir selbst die Latte etwas niedriger und nenne es nicht Buch sondern Heft. Und damit aus einem Projekt auch etwas wird braucht es ja eine Deadline… mmh. Weihnachtseit. Kalenderzeit… ding-ding-ding.

*Titelbild: How to make books by Esther K. Smith

ps: diesen Blogpost habe ich irgendwann im Juni geschrieben. Bisher hatte ich noch keine Zeit an dem Buch-Druck-Projekt weiterzuarbeiten, aber jetzt nach der Sommerpause geht’s los. Einige spannende Bücher über das Bücher machen habe ich auch noch gefunden, die ich demnächst mal vorstelle. 

*ps: nun sind einige Jahre vergangen und ich habe immer noch kein Buch im Buchdruck umgesetzt. Wohl aber mein Herz an Zines verloren. Was sind Zines? Kleine (Maga)zines, die einfach gefaltet, illustriert, produziert und verteilt werden können. 

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and here is the first episode of Make Prints Podcast

Es geht los!
Make Prints ist eine Interviewserie mit Kreativen, die gern drucken. Alle zukünftigen Episoden werde ich auf meiner Website vorstellen und verlinken.
Ihr könnt den Podcast auch über iTunes oder Soundcloud hören. Viel Spaß!

In Episode 1 spreche ich mit Laura und Lucas von Studio Lula. Sie stellen die ungewöhnliche Drucktecknik Kitchen Litho vor, die man easy zu Haus mit Cola und Aluminiumfolie machen kann. Darüber haben sie ein Buch geschrieben, das im Hermann Schmidt Verlag erschienen ist: „In unsrer Küche wird gedruckt!“

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Hooray the first episode of my podcast is out now. This one is in german, but I’ll have international guests as well. I’ll let you know.

Listen to the episode on ITunes. On Soundcloud.

Book review: in unsrer Küche wird gedruckt

Vor einiger Zeit bin ich über das Buch „In unsrer Küche wird gedruckt“ gestolpert. Es war der Titel der mich neugierig machte. Wer druckt da was in seiner Küche und wie?

Ich las ein paar Rezensionen online und staunte über diese Technik, die Laura Hantke und Lucas Grassmann in ihrem Buch vorstellen. Kitchen Litho, entwickelt von Émilie Aizier. Nie gehört. Ihr? Also: Buch bestellt.

Man braucht grundstätzlich nur Alufolie, Cola, einen fetthaltigen Stift und ölhaltige Druckfarbe um mit dem Drucken zu beginnen. Da auch noch Wasser involviert ist, bietet es sich an, das alles in seiner Küche zu machen. Man kann aber auch auf dem Balkon oder im Park drucken, wenn man sich die Cola, das Wasser, die Alufolie usw. mitnimmt (und vielleicht nebenbei noch den Grill anschmeißt?)

Jedenfalls hab ich es ausprobiert. Meine kleine Tochter ließ es sich nicht nehmen und hat mitgemacht, also nahmen wir wieder ihr Lieblingsmotiv: einen Regenbogen.

Die Alufolie wird möglichst faltenfrei auf eine Glasplatte gelegt, umgeschlagen und festgeklebt. Nun beginnt man mit z.B. Wachsmalkreide, Seife oder einer Ölkreide zu zeichnen. Man kann auch mit dem Pinsel die Seife auf der Alufolie vermalen.
Ist die Zeichnung fertig lässt man für circa 4 Sekunden ein Glas Cola über die gesamte Fläche laufen und äzt so die Alufolie an den fettfreien Stellen an. Wenn man es richtig macht bilden sich dabei kleine Bläschen an der Zeichnung. Ich habe das die ersten drei Mal falsch gemacht, da ich die glänzende Seite der Alufolie nahm. Man muß aber die matte Seite nehmen. Steht auch im Buch – wer lesen kann…

Nach dem Ätzen entfernt man die Zeichnung vorsichtig mit Pflanzenöl und sieht ein ganz leichtes Geisterbild auf der Alufolie. Hurra. Man sprüht nun einen leichten Wasserfilm auf und walzt die Zeichnung mit der Ölfarbe ein. Wasser und Öl stoßen sich ab und das Öl haftet nur an den nicht geätzen Stellen, da diese kein Wasser annehmen. Das ist das Prinzip der Lithographie.
Und es funktioniert. Nach einigen Fehlversuchen hab ich nun die Technik raus und finde sie wie erwartet: richtig toll.

Das Buch, das Laura und Lucas über Kitchen Litho geschrieben haben ist nicht nur sehr schön gestaltet. Es werden viele unterschiedliche Anregungen gegeben auf was man drucken kann – Papier ist ja nur eine Möglichkeit: auch Luftballons, Stoff oder Holz kann man bedrucken. Für größere Formate kann man in die Badewanne gehen oder die Fensterscheibe benutzen.

Die einzelnen Schritte sind ausführlich erklärt und für eventuell auftretende Probleme gibt es Lösungsvorschläge: Zum Beispiel sieht man Fingerabdrücke auch im Druck wegen dem Fett auf unserer Haut. Also besser Handschuhe anziehen. Und was tue ich wenn die Alufolie reißt? Weitermachen. 😉

Ich finde das Buch so gelungen, dass ich Lucas und Laura um ein Interview gebeten habe. Dieses könnt ihr bald hören. Hören? Ja! Ich starte eine Interviewserie mit Namen: Make Prints! Wann es losgeht erfahrt ihr hier.

Laura Sofie Hantke | Lucas Grassmann
In unsrer Küche wird gedruckt
erschienen im Hermann Schmidt Verlag, Mainz, 2016
Euro 19,80
ISBN 978-3-87439-885-5


This lovely book is about making prints with household items like aluminum foil, cola, water and oil crayons. This technique is called Kitchen Litho. Did you ever tried this? I highly recommend it.

There are a few videos on youtube but if you can read german please check out the book from Laura and Lucas to get the detailed instructions and wonderful ideas on what to print.

„In unsrer Küche wird gedruckt“ is published by Hermann Schmidt

book review: Handbuch Handlettering

Ich mag Schrift. Im meinem ersten Semester an der FH mußten wir mit der Feder die römische Capitals üben, aber am Ende jeder Übung gab es eine Freestyle Aufgabe. Frei Schnauze drauflos schreiben, aus dem Handgelenk die Feder herumwirbeln und doch halbwegs lesbar den Vers aufs Papier bringen. Sehr toll. Damals gab es den Begriff Lettering noch nicht. Und auch niemand ist auf die Idee gekommen sein Geschreibsel dann zu digitalisieren. Schade eigentlich, das wäre ein toller Kurs gewesen. Ich hoffe das heutzutage ein Exkurs ins Lettering Bestandteil der typografischen Ausbildung an den Hochschulen ist.

Für alle die wie ich da Nachholbedarf haben: Handbuch Handlettering ist das neue Buch von Chris Campe und gerade im Haupt Verlag erschienen. Es ist wahnsinnig umfangreich und beschäftigt sich ausführlich mit allem, was zum Lettering dazugehört:
Grundlagen der Typographie und Komposition, Brushlettering und die entsprechenden Werkzeuge, illustrative Schrift und die Zickzack-Zeichentechnik, Digitalisieren und die geliebten Bézierkurven und ganz ganz viele Übungen um ins Lettering reinzukommen und am Ball zu bleiben.

Etwas, das mir sofort ins Auge gesprungen ist und was ich definitiv gleich morgen ausprobiere ist der 21 Tage Übungsplan. Frei nach dem Motto: it takes 21 days to build a habit bekommt man 21 Übungen an die Hand um für die kommenden 3 Wochen lang das Schreiben zu üben.
Alles braucht seine Zeit und man muß üben, üben, üben um die Buchstabenformen flüssig schreiben zu können. Durch die Wiederholung speichert man Bewegungsabläufe und wird sicherer. Bei den Übungen geht es aber nicht um die stumpfe Wiederholung sondern auch um das Ausprobieren von Schreibweisen, die einem vielleicht nicht so leicht fallen. Also ich bin gespannt. Morgen ist Tag 1: Schreiben Sie sehr aufrecht.

Ich denke das Buch ist perfekt für alle Schrift Begeisterten egal welcher Vorbildung, die Spaß an Buchstaben haben und sich ernsthaft auf Lettering einlassen wollen.
Diejenigen, die Lettering beruflich in ihre Arbeit einbringen wollen, bekommen ein fundiertes Wissen an die Hand um spannende Kompositionen mit illustrativer Schrift oder dem Brushpen zu entwickeln. Viele Abbildungen zeigen wie man einen Entwurf selbst kritisieren und verbessern kann, wo häufige Fehler liegen und wie man sie lösen kann.

Wer gerne eine persönliche Anleitung ins Lettering erhalten möchte, der kann sich auf der Webseite von Chris ihre nächsten Workshoptermine ansehen. (Alle Typo-Konferenz Teilnehmer: aufgepasst!)

Ich bin sehr happy darüber, dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Haupt Verlag bekommen zu haben. Ich verleihe es auch gern an Letterer-in-spe, wenn ich mit meinem 21-Tage Übungsplan durch bin. 😉

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Hello my international readers. If you’re looking for a hands-on book about lettering, this is it! It’s only available in german at the moment but the author Chris Campe teaches Workshops that you can join if you want to step into Lettering!

inspire me: Marthe Armitage

Neulich fiel mir eine ältere Ausgabe des Uppercase Magazins in die Hand und ich blieb bei dem Artikel über diese unglaublich inspirierende englische Dame hängen. Marthe Armitage schneidet ihre Motive in Linol und druckt sie als Rapport zu einer Tapete.
Da ich sehr gern und sehr genau zuschaue wenn andere Leute drucken (anscheinend entwickelt man eine Art Druckpressen-Nerdyness mit den Jahren) habe ich gegoogelt und auf Youtube tasächlich ein schönes Portrait über Marthe Armitage gefunden. Ihre Technik ist ein klein bißchen verrückt. An der Stelle, als sie zeigt wie sie die Farbe anmischt, die Druckstöcke aneinander druckt und wie sie einige Bleistiftmarkierungen setzt um den Anschluß zu gewährleisten habe ich mehrmals das Video vor-und zurückgespult.
Schaut selbst, es ist zu schön.

Was machen wir wohl mit über siebzig Jahren?

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I recently flipped through an older issue of the Uppercase Magazine and this article about Marthe Armitage caught my eye. She is an inspiring british lady who makes wallpapers from her linocuts. This is a crazy technique because she has to repeat her prints several times on the wallpaper while rerolling them and obviously doesn’t want to have any gap. 
I get a little nerdy when it comes to the details about printmaking so I searched and found a nice video where you can see her and her daughter printing. I love her british studio, watch yourself!

How to make my workspace kid-friendly






Wandtisch, Bodenkissen, Hocker-Sitzgruppe, Basteltisch, Vintage Schulbank, Kuschelecke, Buecher Schraenkchen, Kinder Stuehle

So wirklich arbeiten kann ich mit der Kleinen im Gepäck eigentlich nicht. Sie interessiert sich sehr für die Dinge die ich mache und und möchte es mir am liebsten gleich tun. Auf dem Laptop tippen, Papier falten, Buchstaben sortieren, mit der Schere etwas schneiden, Klebeband aufkleben… die Liste ist lang.

Wirklich Kinderfreundlich ist mein Atelier auch bisher nicht. Ich brauche dringend einen geeigneten Platz wo sich sich ein bißchen selbst beschäftigen kann. Vielleicht einen Kinderhocker mit Tisch zum Malen, noch einen Teppich gegen die kalten Fliesen und eine kuschelige Matratze zum rumhüpfen und schmökern in ihren Lieblingsbüchern. Eine Tafel wäre auch schön. Meine Inspiration hab ich mal zusammen getragen.

Teilt ihr eure Werkstatt oder Bastelecke mit euren Kindern? Wie ist die gestaltet und lassen sie euch arbeiten?

Mich interessiert das brennend, hinterlasst gern eure Anregungen und Erfahrungen in den Kommentaren. Dankeschön!


Do you share your workspace with your kids? We have to make some changes to get a toddler friendly (craft)room. Here’s my inspiration on Pinterest.

Und so ist der Ist-Zustand: