Tag: dyeing

is it possible to make natural inks for printmaking?

I am thinking about growing plants to gain natural dyes. The fact that one can extract different dyes from one plant depending on the part of the plant makes me curious. The dye might change colour if juice or salt is added to the extract. I am not so much interested in dying fabric, I am keen on making inks for printmaking. The fact that I need to make oil based inks makes it even more challenging than making waterbased inks. To be honest I am super engaged but don’t know if I’ll figure this out at the end. I am dreaming about a dye garden but for now I’ll first make use of the plants that already grow on our balcony. I am waiting for the lavender to bloom. I’ll keep you posted.

*Werbung wegen Namensnennung*. Jedes Jahr zu Ostern geht es wieder los. Irgendwie reizt mich das Thema Färben mit Pflanzenfarben. Ich sammle also allerlei interessante Links, Pins und Wissen um die schönsten natürlichen Farben um dann am Ende sechs Eier zu färben von denen drei kaputt gehen. Egal. Hauptsache ich hab’s gemacht. Eigentlich geht es mir aber gar nicht um das Färben von Eiern.
Sondern um die Farbtöne, die man aus Pflanzen, Lebensmitteln und Gewürzen gewinnen kann.
Warum ich das so spannend finde weiß ich noch nicht. Aber um es nun herauszufinden habe ich mir ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen. Ich hatte schon befürchtet das Buch nicht zu kriegen, aber der Berliner Bibliotheksverband hatte es tatsächlich im Bestand: „Farbstark mit sevengardens“ von I. Erckenbrecht und Peter Reichenbach ist erschienen im Pala Verlag.

Darin geht es um Färberpflanzen und die Farbtöne die man aus ihren Wurzeln, ihrem Kraut oder ihren Blüten gewinnen kann. Diese können ganz unterschiedlich sein; die Blätter färben eventuell anders als die Wurzeln oder die Blüten. Und gibt man Zitronensaft oder Salz dazu erhält man noch mal ganz andere Farbtöne, da man den ph-Wert des Pflanzensaftes dadurch ändert.

Bei „sevengardens“ geht es wie der Name schon andeutet auch um Gärten. Färbergärten. Das war auch der Grund für mich gerade dieses Buch auszuleihen. Wir pachten seit letztem Jahr ein sogenanntes „Freizeitgrundstück“ außerhalb von Berlin und ich könnte mir vorstellen in einer Ecke so einen Färbergarten anzulegen. Jetzt ist (war) das perfekte Timing zum planen und setzen der kleinen Pflänzchen.

Ich blättere also schnell vor bis zum Kapitel Anlegen eines Färbergartens und übersehe den Teil, der darauf hinweist dass man üblicherweise schon einige Färberpflanzen im Garten hat.

Der Pflanzvorschlag für einen römischen Garten besticht durch tolle intensiv rot, blau und gelb färbende Pflanzen wie Krapp, Roter Wein, Safran oder Färberwald, eine Vorstufe von Indigo.
Der Pflanzvorschlag für einen Waldgarten nennt Farne, Beerensträucher, Moose, Flechten und Bäume für gelblich, grüne aber auch violette, rötliche und braune Farbtöne.
Vielleicht ist unser Pachtland auch eher was für den Pflanzvorschlag des Pioniergartens, das sind Färberpflanzen die gut mit den Bedingungen von trockenen oder brach liegendenden Flächen zurechtkommen, wie zum Beispiel Brennessel, Löwenzahn, Klatschmohn oder echte Kamille. Diese färben Gelb, Grün, Braun oder Rot.
Es gibt noch weitere Pflanzvorschläge für einen Färbergarten ähnlich eines Hochbeetes oder auch einer Kräuterspirale. Mir juckt es schon in den Fingern, aber ich zweifle ob es mir gerade wirklich um das Gewinnen von Pflanzenfarben geht oder ob ich eine Entschuldigung für intensives Gärtnern suche.

Färbergarten anlegen

Beim Weiterlesen stolpere ich in den Pflanzvorschlägen nun immer häufiger über Färberpflanzen, die ich kenne, da sie bereits auf unserem Balkon wachsen. Das sind Schafgarbe, Currykraut, Salbei, Rosmarin und Lavendel. Diese färben Gelb und Grün, Blau bzw. Blauviolett.
Im unserem Pachtgarten werde ich Brennessel, Löwenzahn, Hibiskus, Haselnuss, Walnuss und Totholz finden. Das ist doch schon eine ganze Menge. Am Ende beschließe ich nur Klatschmohn und Wilde Malve auszusähen um Rot und Lilatöne zu erhalten. (ps. der Klatschmohn wurde mittlerweile von Blattläusen heimgesucht und die wilde Malve ist nicht gekeimt.)

Wie man nun aus den gesammelten Blättern, Wurzeln oder Blüten den Pflanzensaft extrahiert werde ich dann auch hier berichten. Man braucht einen Mörser, ein Schälchen, ein Baumwolltuch und einige Tröpfchen Wasser dazu. Dann zermalmt man die Blätter oder Blüten mit ein wenig Wasser im Mörser und drückt den Saft durch ein Baumwolltuch. Ich frage mich wieviel Material ich wohl sammeln muß um eine geeignete Menge Pflanzensaft zu erhalten. Bestimmt viel.

Ich möchte auf jeden Fall Papiere färben und Pigmente für Druckfarben herstellen. Bei Papier soll man auf ph-neutrales Papier achten habe ich im Buch gelesen, sonst reagiert die Farbe mit der Säure im Papier. Aquarellpapier und auch das Cotton Papier welches ich für Letterpress benutze sollte gehen.

Und um Pigmente herzustellen muss man den Pflanzensaft mit weißer Tonerde oder Kreide trocknen. Ich bin schon sehr gespannt auf den Prozess.

Sevengardens ist eine Initiative des Künstlers Peter Reichenbach. Es werden Projekte an Schulen und in Gemeinschaften rund um das Thema Naturfarben und Färbergärten entwickelt so dass kulturelle Bildung, Kunst und Kreativität, Austausch und nachhaltige Entwicklung möglich ist. Das Buch Farbstark mit sevengardens gibt einen lustvollen Einblick in die Workshops mit Schulklassen und bietet alle Informationen um mit dem Gewinnen von Naturfarben oder dem Anlegen von Färbergärten zu starten. Erschienen im Pala Verlag. *Dieses Buch hab ich mir ausgeliehen und meine Begeisterung dafür ist meine eigene.*