Kategorie: Printmaking

cute little ornaments

ornaments

Verwundert reiße ich einen dicken Umschlag auf, denn eigentlich hatte ich nichts bestellt. Fünf Zeilen dieser schönen Ornamente, ausgebunden mit Kolumnenschnur, purzeln mir in die Hände. Gegossen wurden Sie in Hamburg im Museum für Arbeit auf einer alten Monotype, wie ich aus dem netten beiliegenden Brief erfahre. Auch das @-Zeichen aus Birnbaumholz wurde dort auf einer alten Holzletternfräse gemacht. Die Fräsmaschine habe ich selbst dort letztes Jahr live gesehen, wie auch andere Tiegel- und Zylinderdruckpressen. Leider ist mittlerweile der Weg zu weit um persönlich Danke zu sagen! Aber die kleinen Ornamente werden nun eingescannt und irgenwo hier online Verwendung finden. Danke Helmut! *Kurse im Museum -> Klick*
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I was surprised as I opened a little parcel that I didn’t ordered. Fife rows of these little ornaments fell in my hand. They have been made with an old casting machine in Hamburg in the Museum of Work. Although the @letter made of pearwood was cut with an old milling machine. I saw this machine last year during a visit. Sadly now it is too far away to go back and say thanks to Helmut in person. But I’ll scan the ornament print for using it also on the blog somewhere … 

Ja! Oui! Yes!

ja!
little hangtag

Im Januar hatte ich die Möglichkeit Oryanne und Raphael bei ihrer Einladungskarte zu unterstützen und das war ein sehr schönes Projekt. Die beiden wünschten sich eine Karte mit „handmade“ Charakter und fanden – beide sehr an Typographie interessiert –  das Fehlen von Hochzeitsgrafiken in meiner Klischee-Ansammlung alles andere als tragisch. Im Gegenteil. Und ich find es super. Die beiden sind Franzosen und leben in Berlin, heiraten aber in: Paris. Oh la la. So schön! Merci beaucoup et bon marriage!!!
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It was a pleasure to me printing these wedding cards for a lovely french couple. Oryanne and Raphael wanted a handmade card for their special day, so we met in my studio to arrange their individual layout.  They both are interested in typography, so the lack of wedding blocks in my collection wasn’t a big problem. I am really happy with the design and the typeface they chose for the „Ja“. It is an old typeface from 1927, used for advertising. They both live in Berlin, but will get married in Paris. C’est merveilleux, n’est-ce pas? Bon marriage!

Oryanne schickte mir noch ein Bild von dem fertiggestellten Set. Sie hat noch jedes Hangtag mit einem Bändchen versehen, farblich passende Briefhüllen besorgt und Banderolen gebastelt.
Oryanne passed me a picture from the whole set. She fixed the little tags with a ribbon, got nice enevelopes and did a banderole. Nice work!

My new car

my new car
Dieser Mercedes-Benz ist mein neuester Liebling. Es ist ein altes Messing Klischee, das schon seit einer Woche auf seinen Probe-Druck wartet und gestern war endlich mal Zeit. Es gefällt mir gut, das Problem ist das Papier. Ich kann mich nicht entscheiden, ob aphaltgrau, bierfarben oder taxicreme. Daher habe ich das Projekt vertagt und bin nun auf der Suche nach einem Porsche.
Mercedes Benz

I got this Mercedes-Benz a few weeks ago. It is my current fave, but I had to wait ‚til yesterday to make the first print. I like the illustration; the paper is the problem. I can’t decide which one I should take: asphalt, beer or creme. I postpone this decision – now I am searching for a Porsche.

Mercedes Benz

Schnauf, schnauf, kling

„Ich kann Ihnen die ja mal kurz anstellen“ war der häufigste Satz, den ich im Museum für Druckkunst Leipzig gehört habe. Etwas ungläubig muß ich wohl geguckt haben. Da steht der Mitarbeiter vor seinen historischen Maschinen in einer Halle ähnlich der Größe eines Basketballfeldes und drückt ein paar Knöpfe. Ich stehe vor einer Reihe Heidelberger Tiegel und einer davon wird gleich schnaufen und stampfen. Ich bin gespannt. Ich habe zwar schon mehrmals Heidelberger in Aktion gesehen, aber so nah ran konnte ich noch nie. Dann gehts los, die Sauger saugen, die Walzen rollen und von Zauberhand bewegt sich das Papier von einem Stapel zum anderen. Ich bin geplättet. Der Mitarbeiter drückt ein paar Knöpfe und das letzte Papier gleitet vom Stapel. Toll. Dann erklärt er den Unterschied zwischen Tiegel und Zylinderpresse. Mal sehen, ob ich das noch richtig wiedergeben kann: Bei einer Tiegelpresse ist das Prinzip Fläche gegen Fläche. Das Papier wird gegen die Satzform gedrückt. Es ist also nötig an allen Seiten einen gleichmäßigen Druck zu erzeugen um einen guten Abdruck zu bekommen. Bei einer Zylinderpresse wir nur dort Druck ausgeübt, wo der Zylinder das Papier an die Satzform presst. Ähnlich einer Radierpresse.
Um seine Wort zu untermalen, zeigt der Mitarbeiter auf ein Ungetüm gegenüber. „Das ist eine Zylinderdruckpresse“, meint er und: „Ich kann Ihnen die ja mal kurz anstellen“. Hier sind allerdings ein paar mehr Knöpfe zu drücken. Diese Presse ist so komplex, dass ich sie Euch nicht beschreiben kann. Überall Bänder, die den Druckbogen transportieren, bis er zu einer Walze gelangt, die ihn eine Etage höher transportiert, wo er auf Bändern weitertransportiert wird. Krass. Das war auch nicht die letzte Presse, die extra angestellt wurde. Außerdem wurde die Linotype Zeilensetzmaschine gezeigt, die ganze Zeilen setzt und gießt. Kleinere Exemplare davon sollen sogar früher auf Kreuzfahrtschiffen in Kombination mit Heidelberger Tiegeln für individuelle Drucksachen gesorgt haben. In einer Schiffsdruckerei sozusagen; hoffentlich hatten die keinen Ärger mit purzelnden Lettern bei Seegang. Nach erfolgreicher Arbeit wurden die gesetzten Zeilen dann wieder eingeschmolzen und neue Lettern konnten gegossen werden. Ich habe mich kurz gefragt, ob es in dieser Zeit schon Tageszeitungen gab, die auf diese Weise gesetzt wurden … was für eine Arbeit.

Museum of Printing Arts Leipzig

Neben den maschinell betriebenen Pressen standen im Museum auch viele Handpressen, die mit Satz oder Klischee bestückt zum Drucken einluden. Außerdem konnte ich es nicht lassen, ein paar schöne Postkarten und einen Buchstaben zu kaufen. Herrlich.

I visited the Museum of the Printing Arts Leipzig after the book fair. It is a wonderful museum, with a huge collection of historical printing presses and other machines. Most of them can be used for printing and the assistant showed them to us. He also explained the difference between platen and cylinder presses and the mechanism of each press he let print for us. There were also composing machines shown, which cast type in a row. I was really impressed to see all the presses working. Besides these huge presses they had a nice collection of platen presses. Some of them were set up with type for printing, so I did 🙂 I also bought cool postcards and one letter. It was a really nice day.


Leipzig – a bientôt!

Am Samstag gesellten wir uns unter tausend kostümierten Anime-Begeisterten auf die Buchmesse Leipzig. Staunend sah ich pelzige Schwänze und zerbrechliche Flügel – die Jugend. Verrückt. Eines meiner Ziele war der Stand des Druckkombinat Nord in Halle 3. Durch die Menschentraube gekämpft, erspähte mein Auge dann vorzügliche Druckgraphik.
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On Saturday we went to the Leipzig Book Fair and with us thousand Anime-freaks in fancy dresses. One of my „Must-See“was the booth of the print combine north. It is a cooperation of the fabulous publisher Mueckenschwein and the Buchdruckmuseum Mecklenburg/Vorpommern, a museum of historical printing techniques.

Das Druckkombinat Nord setzt sich aus dem grandiosen Verlag Mückenschwein aus Stralsund und dem Buchdruckmuseum Mecklenburg/Vorpommern zusammen.

Außerdem hat mich der Leipziger Verlag Lubok begeistert. Er verlegt Bücher mit Originaldrucken von Linolschnitten unterschiedlicher Illustratoren und Künstler. Gedruckt wird auf einer Präsident-Schnellpresse von 1958. In Berlin sind ausgewählte Drucke gerade in der Galerie bongoût in der Torstrasse zu sehen.
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I was also flashed by a publisher from Leipzig called Lubok. They print books from linocuts made by various artisans. They use a big press from 1958 and currently have an exhibition in Berlin at gallery bongoût, if you are interested. Really nice work!

Interessant und überraschend waren auch die Stände der Hochschulen, die sich auf der Buchmesse präsentierten. Besonderen Spaß hatten die Leute am Stand der HGB-Leipzig. Dort mußte erst eine Wand aus farbigen Gummibändern überwunden werden, um an die Exponate zu kommen.
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There were a lot of universities presentend at the book fair. The booth of HGB-Leipzig was fun. We had to fight with colourful elastic straps to get into it and see their work.

Auch der tolle Stand mit den Papiermaschinen von Walter Ruffler sorgte für eine riesige Menschentraube (die ein Foto leider unmöglich machte) Da gab es verzweifelten Angler, den stürmischen Motorradfahrer oder den kämpfenden Ritter – alles Gebilde aus Papier, die man selbst zusammenklebt und über eine Mechanik, ebenfalls aus Papier – zum Leben erweckt. www.walterruffler.de 
Nach vier Stunden auf der Buchmesse brachen wir anschließend zum Museum für Druckkunst in Leipzig auf, wo ich gerne eine der vielen Pressen heimlich mitgenommen hätte. Leider gab es keinen unbeobachteten Moment. Den ganzen Bericht gibt’s dann morgen. 
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There was a crowd in front of a booth where paper mechanics were shown. I saw a desperate fisher, a wild biker and a knight with a raising sword. All these figures were made of paper with a mechanism that let them „move“. See here: www.walterruffler.de After four hours at the book fair we left to see the Museum of the printings arts Leipzig. There we saw many different presses in action and I thought about take away one of them during an unobservant moment. 🙂 The whole story tomorrow…

Ohne Farbe, bitte.

Im Moment experimentiere ich mit Blindprägungen herum, das sind Tiefprägungen in Papier ohne Farbe. Eigentlich benötigt man dazu ein extra „Klischee“, welches aus zwei Teilen besteht. Ein positives Teil, das die Vertiefung ins Papier drückt und ein negatives Gegenstück, dass hinter dem Papier liegt und genau auf das andere Teil passt.


Ein extra „Klischee“ habe ich natürlich nicht. Aber egal. Wenn ich das Papier vorher wässere und kurz trockne, so dass es handtuchtrocken auf die Bleibuchstaben trifft, entstehen mit ein wenig Druck auch schöne Vertiefungen.
Auf dem ersten Bild ist übrigens der Schließschlüssel zu sehen, der neulich mal in der Post war. Endlich. Und der Spruch „Glück ab & gut Land“ ist das Motto der Ballonfahrer, die Karte war nämlich ein Gutschein über eine Ballonfahrt.

Wochenendschicht: Der Farbkreis

Also ich persönlich favorisiere den Farbkreis nach Johannes Itten. Der ist schön übersichtlich und logisch aufgebaut. In der Mitte die Grundfarben C, M, Y und dann die Mischfarben, (wobei in dieser Grafik das Magenta zu Rot ist und das Cyan zu Blau, aber naja). Es ist klar ersichtlich, dass, wenn man Rot und Gelb im richtigen Verhältnis mischt, ein Orange herauskommen könnte und bei Cyan und Magenta eben lila. (Bildquelle Wikipedia)
Mit diesem Prinzip im Hinterkopf machte ich mich heute ans Farben anmischen. Ich nahm fröhlich ne Spachtelspitze Cyan und ne Spachtelspitze Magenta, mischte und panschte und ich erhielt: Straßenköterbraun. – Spitze. – Glücklicherweise hatte ich ja auch nen Kilo Weiß gekauft, also nahm ich ne Spachtelspitze Weiß und rührte. Es tat sich nichts. Ich nahm noch mehr Weiß und noch mehr und es tat sich immer noch nichts. Mittlerweile hatte ich schon einen ganzen Haufen von Straßenköterbraun.
Insgeheim verfluchte ich die Verkäuferin, denn sie hatte mir transparentes Weiß statt Deckweiß empfohlen und ich dachte mir damals schon, was das denn für ein komisches Weiß sei… und nun saß ich da mit meinem braunen Farbmist und wollte eigentlich nen schönes lila, genauergesagt ein „Flieder“.
Nach 2 Stunden hatte ich dann den Dreh raus. Man darf einfach keine Spachtelspitze nehmen. Man darf nur eine Stecknadelkopfgroße Menge Cyan und Magenta, aber eine Suppenkelle voll Weiß nehmen, dann klappts.

„Flieder“ habe trotzdem nicht hingekriegt. Dafür aber ein „Brombeer“, ein „Heidelbeer“, ein „Lavendel“ und ein „Volvic-Blau“. Leider nur Handy-Fotos, daher so unscharf…

Päckchen, parcel post!


Briefe zu kriegen ist toll, außer Rechnungen natürlich, aber Päckchen zu bekommen noch besser. Besonders wenn sie aus Japan sind und voll mit neuen Gocco Supplies. Yeah! Heute kamen neue Lampen und Screens und außerdem magischer Schaumstoff, damit ich nun mehrfarbig in einem Druckvorgang drucken kann. Hooray!

Nach dem Auspacken traue ich mich nie, den Umschlag wegzuschmeißen, da dort soviel tolle fremde Zeichen drauf sind. (Lernt jemand gerade japanisch und hat Interesse? Areku?)

inspired by: Paper Medium

Erschreckend las ich vorhin auf meinem eigenen Blog, dass ich letzte Woche den Donnerstag als Blog-Tag auserkoren hatte. Sollte heißen; ich stelle euch meine Lieblingsblogs vor. Das Problem ist: Erstens kennen viele Leute (welche die gleichen Interessen verfolgen) meine Lieblingsblogs ja schon und zweitens ist irgendwann auch meine Liste an Blogs erschöpft.
Daher möchte ich einfach zum Grundgedanken der Idee zurückrudern: Inspiration. Denn warum surfen wir im Web und verfolgen anderer Leute Flickr, Blog und Shop? (Naja, ein gewisser Voyeurismus läßt sich nicht abstreiten. Man muß auch aufpassen, manchmal klauen Fremde eigene Themen…).
inspired by heißt die Serie, in der ich jeden Donnerstag meine Inspirationsquellen zeige (mh, vielleicht nicht alle), heute also geht es um: Paper Medium, geklickt über design*sponge, eines meiner anderen Lieblingsblogs.
(you are unreal)
Paper Medium ist ein kleines feines Designstudio von Sung Yoo und Tommie Pegues auf der anderen Seite des Teiches. Sung und Tommie drucken kleine feine Dinge, wobei eigentlich sind Sachen, die ein „oh, ist das aber süüüß“ bei jedem hervorrufen überhaupt nicht meine Fall, aber hier ist die Grafik so klein und zurückhaltend und der Text innen ist so perfekt, dass ich hier einfach eine Ausnahme machen mußte.

(I miss you)

(I have a lot to share, come visit)

alle Fotos by papermedium